Ein Netzwerk von Verbraucherorganisationen, darunter auch die Verbraucherschutzzentrale, fordert die Regierung und den Banksektor dazu auf, dass Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin problemlos Zugang zu Bankautomaten haben.
Der Rückgang der Zahl der Geldautomaten ist seit einiger Zeit ein wichtiges Anliegen der Verbraucherorganisationen. Schließlich ist der Zugang zu Bargeld ein wichtiger Bestandteil der Inklusion. Wenn Verbraucher keinen Zugang zum Zahlungsmittel ihrer Wahl mehr haben, wird ihr soziales Leben de facto stark beeinträchtigt.
Trotzdem möchte der Bankensektor die Zahl der Geldautomaten weiter reduzieren (nur ein Drittel der derzeitigen Standorte für Geldautomaten soll bestehen bleiben), da wir alle zunehmend digital bezahlen. Dies ist nur teilweise richtig. Die digitale Kluft spielt hier eine große Rolle. Neue Technologien sind für ältere Menschen, Menschen mit geringem Einkommen, Menschen mit Beeinträchtigungen usw. nicht immer zugänglich.
Die Konzentration des verbleibenden Drittels der Geldautomaten in Einkaufszentren und Einkaufsstraßen bedeutet, dass eine große Gruppe von Verbrauchern große Schwierigkeiten haben könnte, am Wirtschaftsleben teilnehmen zu können.
Eine nachhaltige Bankenpolitik sollte diese Menschen berücksichtigen. Die europäische Politik der Nachhaltigkeit, die alle Mitgliedstaaten umsetzen müssen, achtet auf ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte. Das Prinzip „niemanden zurückzulassen“ ist daher ein Schlüsselprinzip der Agenda 2030.
Die Verbraucherorganisationen fordern daher:
- Dass es keine drastische Reduzierung der Zahl der Geldautomaten gibt, bevor es nicht eine allgemein befürwortete Lösung gibt, um schutzbedürftigen Gruppen auch weiterhin den Zugang zum bzw. eine Beteiligung am Wirtschaftsleben zu ermöglichen;
- Dass ein realistischer Verteilungsplan vereinbart wird (in Absprache mit lokalen Behörden, den Verbraucherorganisationen und anderen Interessengruppen), bei dem Verbraucher und Bürger in den lokalen Gemeinden auch weiterhin ihren Zugang zum Bargeld bewahren;
- Eine Erhöhung der Investitionen in die Zugänglichkeit von Geldautomaten, finanziert durch die Kosteneinsparungen, die neutrale Geldautomaten den Banken bringen werden;
- Dass es möglich sein sollte, zu jeder Zeit und an jedem Ort mit Bargeld zu bezahlen;
- Dass die neutralen Geldautomaten auch andere Bankgeschäfte ermöglichen, wie das Ausdrucken von Kontoauszügen und die Ausführung von Überweisungen (in Form von separaten Selbstbanken oder nicht).
Die Verbraucherorganisationen fordern daher den Bankensektor und die Regierung auf, diese Verbesserungspunkte in ihre zukünftige Politik aufzunehmen. Wir fordern den Minister auf, ausdrücklich klare Zusagen zu machen, damit jeder, unabhängig von seinem sozialen Hintergrund, Zugang zum wirtschaftlichen Leben und zu den Zahlungsmitteln hat, die er nutzen möchte.
Wir erinnern den Minister auch an unsere Forderung nach einer ausdrücklichen Verpflichtung, die Zahl der Menschen ohne Internetzugang bis zum Ende der Legislaturperiode zu halbieren. Die Erreichung dieses ehrgeizigen Ziels wäre ein wichtiges Signal dafür, dass wir in unserer wohlhabenden Gesellschaft niemandem das Recht verwehren, auf den fahrenden digitalen Zug aufzuspringen.
Die Verbraucherschutzzentrale VoG, der Gezinsbond, Test-Achats, die FGTB, das Centre d’Appui aux Services de Médiation de Dettes, die CGSLB, die VSZ, Beweging.net (OKRA) und das BAPN.
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