Jede Stunde werden knapp 700 Tonnen Müll weltweit ins Meer gespült, die Hälfte davon besteht aus Plastik. Laut EU-Angaben nutzt jeder Europäer knapp 200 Tüten pro Jahr, das sind 8 Milliarden Beutel, von denen ein Großteil in den Gewässern landet. Ein weiteres Problem ist Mikroplastik aus Kosmetik oder Kunststofffasern aus Funktionskleidung, die in die Kanalisation geschwemmt werden.
Plastimüll im Meer – nur die Spitze des Eisbergs
Mehr als 70 Prozent des Plastikmülls sinkt auf den Meeresboden, weitere 15 Prozent werden an den Küsten angespült. Der Müll, den wir sehen, ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Tiere halten diese Plastikreste für Nahrung, fressen sie und verenden hinterher qualvoll. Die EU-Kommission schätzt, dass 94 Prozent aller Nordseevögel inzwischen Plastik im Bauch haben. Die Forscher finden immer mehr Belege, wie Plastik in die kleinsten Winkel unserer Ökosysteme dringt. Es gibt fast keinen Fluss und fast kein Gewässer mehr, das völlig frei von Plastikrückständen ist.
Die EU-Kommission sieht vor, dass bis Ende 2019 nur noch halb so viele leichte Plastiktüten verwendet werden dürfen wie im Jahr 2010. Kritisch ist, dass jedes EU-Land selbst bestimmen kann, welche Alternativlösungen angepackt werden. Zum Beispiel könnten Staaten beschließen, dass Verbraucher für die Plastiktüten bezahlen. Die Wallonische Region geht weiter als die EU-Vorgaben, im zweiten Halbjahr diesen Jahres sollen Einweg-Plastiktüten, die man beispielsweise an der Kasse eines Geschäfts erhält, abgeschafft werden. 2017 sollen dann auch Plastikverpackungen für Obst und Gemüse verboten werden.