Die Jeans hat sich im Laufe der Zeit zu einem der erfolgreichsten Modetrends aller Zeiten entwickelt. Jeder von uns hat garantiert mindestens eine in seinem Kleiderschrank. Weltweit werden pro Sekunde etwa 60 Jeanshosen verkauft. Die VSZ möchte Ihnen heute ein paar Dinge über die Jeans erläutern, über die Sie wahrscheinlich bisher noch nicht weiter nachgedacht haben.
Die Jeanshose entstand bereits im 19. Jahrhundert. Ursprünglich diente sie als Arbeitskleidung, weil der Stoff sehr strapazierfähig ist. Heutzutage werden Jeans meist im Fernen Osten hergestellt, und zwar vor allem in Bangladesch und in China.
Arbeitsbedingungen
Die meisten Jeans – egal ob Billigware oder Markenprodukt – werden unter äußerst schlechten Arbeitsbedingungen hergestellt. Bei einer täglichen Arbeitszeit von 12 bis 13 Stunden und einer 6-Tage Woche verdienen die ArbeitnehmerInnen meist nur einen Hungerlohn. Verstöße gegen Arbeitsschutzbedingungen werden meist kaum geahndet.
Viele der großen Marken betreiben Greenwashing, indem sie auf der einen Seite Geld für Entwicklungsprojekte spenden und auf der anderen Seite weiter ihre Arbeiter in den Fabriken unter unzumutbaren Zuständen beschäftigen.
Umwelt
Bei der Jeansherstellung werden Chemikalien freigesetzt, die sowohl für die Umwelt als auch für die Arbeiter schädlich sind. Problematisch an der Jeansherstellung ist vor allem der industrielle Anbau von Baumwolle. Um ein Kilogramm Baumwollfaser herzustellen, benötigt man im Schnitt 25.000 Liter Wasser. Dies hat zur Folge, dass die ohnehin schon trockenen Böden in den Anbaugebieten wie China, Indien, den USA und Usbekistan versalzen und der Grundwasserspiegel sinkt.
Ein weiteres Problem ist der Einsatz von Chemikalien und Pestiziden. Sie machen Baumwollpflanzen resistenter und garantieren größere Erträge. Jedes Jahr sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO knapp 28.000 Menschen durch den massiven Einsatz an Pestiziden nur im Baumwollanbau. Aber der Pestizideinsatz schadet nicht nur den Menschen, sondern bedroht vor allem auch die Wildbienen mit den bekannten Folgen: keine Bienen, kein Obst und Gemüse, und letztendlich somit auch keine Nahrung für Mensch und Tier.
Auch beim Designen der Jeans wird die Umwelt schwer belastet. Der Used-Look stellt tatsächlich ein großes Problem dar. Hier kommt jede Menge Chemie zum Einsatz. Zusätzlich wird das Gewebe gesandstrahlt. Die Arbeiter, die diese Arbeiten ausführen, tragen kaum Schutzmasken und die Abwässer gelangen unkontrolliert in das Grundwasser.
Alternativen
Bereits heute wäre es möglich den Einsatz von Pestiziden (um 60 – 80%) und Wasser (um 70%) drastisch zu reduzieren. Schädlingsresistente Baumwollpflanzen und der Anbau in geeigneteren Gebieten sind ebenfalls eine Alternative. Mithilfe der Stickstoff-Färbung kann der Indigo-Farbstoff natürlich konzentriert werden, wodurch jede Menge Wasser und Chemikalien eingespart werden können. Leider sind die meisten Hersteller dazu noch nicht bereit.
Beim Kauf von Baumwollprodukten sollten Sie auf ein Fairtrade Label achten. Bei Fairtrade-Baumwolle wurden die ökologischen Auswirkungen reduziert und biologische Pflanzenschutzmittel gefördert. Zudem wird eine Pufferzone zu Gewässern gewährleistet, damit die Chemikalien nicht ins Wasser gelangen können. Fair gehandelt Textilwaren sind bisher meist vor allem im Internet zu finden.
Bildquellen:
- Jeans: Adobe Stock