September 07 2021

Die VSZ warnt: Greenwashing bei Verpackungen

Nachhaltigkeit und Recyclingversprechen auf Verpackungen sind voll im Trend. Aber viele dieser Verpackungen wirken nur auf den ersten Blick gut für die Umwelt. Oft sind es Mogelpackungen. Die VSZ sagt Ihnen, worauf Sie achten müssen.

Immer mehr Verbraucher achten in Geschäften darauf, ökologisch einzukaufen. Dabei steht der Look des Produkts im Vordergrund. Aber nicht alles was nachhaltig aussieht, ist auch wirklich nachhaltig. Viele Verpackungen suggerieren dem potenziellen Käufer oft durch Aussehen, Haptik und auch Öko-Botschaften, dass es sich um eine „grüne“ Verpackung handelt.

Verbundverpackungen: außen hui innen pfui

Ein großes Problem sind die sogenannten Verbundverpackungen, wie Milchkartons. Nach außen sehen viele von ihnen dank ihres Altpapier-Looks nach Pappe aus, doch im Inneren werden verschiedene Kunststoffschichten verarbeitet, um den Inhalt vor äußeren Einflüssen zu schützen. Im späteren Recyclingvorgang lassen sich diese Schichten aber sehr schwer voneinander trennen. Die Folge: Verpackungen landen zu oft im Haushaltsmüll.

Auch bei Plastikbechern mit Kartonummantelung sieht es nicht besser aus. Hier findet oft nach dem Verzehr des Produktes keine Trennung der einzelnen Bestandteile durch den Verbraucher statt. Diese Verpackungen landen dadurch öfters im Papiermüll und verhindern ein optimales Recycling.

Problem mit Kaffeekapseln

Viele Kaffeehersteller setzen auf Kaffeekapseln aus Biokunststoffen, die sogar kompostierbar sein sollten. Doch der Schein trügt: Denn Biokunststoffe haben eine längere Zersetzungszeit als anderer Biomüll, müssen deswegen in Kompostierwerken aussortiert werden und landen schlussendlich, wie alle herkömmlichen Kapseln, in der Müllverbrennungsanlage.

Umverpackungen: Verpackungen in Verpackungen

Auch manche Umverpackung, wie beispielsweise eine Kartondose, in der sich eine Zahnpasta-Tuben befindet, können problematisch sein. Sie wirken auf den ersten Blick sehr nachhaltiger, erzeugen aber unnötigen Zusatzmüll, denn das Hauptprodukt könnte auch ohne Karton verkauft werden. Auch zu erwähnen ist, dass viele Verbraucher nicht wissen, dass Großverpackungen viel nachhaltiger sind als Kleinstverpackungen, denn man spart an Material, da nicht jede kleinste Produkteinheit verpackt werden muss.

Social Plastic als gute Alternative

Eine richtige Alternative zu herkömmlichen Plastikverpackungen wäre der sogenannte „Social Plastic“. Verpackungen aus diesem Material bestehen aus einem sehr hohen Anteil aus recyceltem Plastik, welches aus der Umwelt gesammelt und später wiederverwehrtet wird.

Tipps:

Egal ob es sich um Greenwashing oder um falsche Entsorgung handelt:

  • Verbraucher sollten sich nicht vom schönen Schein blenden lassen.
  • Den Nutzen und die Notwendigkeit der Verpackung jeweils kritisch hinterfragen.

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Bildquellen:

  • Problembecher: Adobe Stock