Am 28. Juli 2022 ist der Earth Overshoot Day, zu Deutsch „Welterschöpfungstag“ Dies bedeutet, dass die Gesamtleistung der Natur auf unserem Planeten in diesem Jahr in gerade einmal sieben Monaten aufgebraucht ist.
Das Global Footprint Network berechnet in jedem Jahr die auf der Erde verfügbare Biokapazität und stellt sie dem ökologischen Fußabdruck gegenüber. Ist der Fußabdruck größer als die Biokapazität, dann spricht man von einem „Overshoot“, der ökologischen Überschuldung. Somit lebt die Menschheit ab dem 28. Juli über ihre Verhältnisse – sozusagen auf Pump.
Im Moment beansprucht die gesamte Menschheit bereits so viele Ressourcen, dass es 1,75 Erden bedürfte, um diese nachhaltig bereitzustellen. Bei bestehenden Trends wird die ökologische Schuld um 2030 bereits einen ganzen zusätzlichen Planeten ausmachen.
Belgien kein Musterbeispiel
Der ökologische Fußabdruck des Durchschnittsbelgiers liegt bei 6,3 Hektar, während der Weltdurchschnitt bei 2,3 liegt. Belgien gehört zu den Ländern auf der Welt, die ihren “nationalen” Overshoot Day schon sehr früh im Kalenderjahr erreichen. Dieses Jahr war es der 28. März. Würden alle Menschen so leben wie ein Durchschnittsbelgier, dann würde die Menschheit mindestens 3,5 Erd-Planeten benötigen, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen
Die Plattform Footprint fordert verbindliche Pläne, um den ökologischen Fußabdruck EU-weit auf ein nachhaltiges Niveau zu verkleinern – insbesondere durch Reduktion der CO2-Emissionen und ein Eindämmen des naturzerstörenden Ressourcenverbrauchs auch bei nachwachsenden Rohstoffen.
Die Folgen
Die ökologischen Folgen sind schon seit Jahren spürbar: Urwaldzerstörung, Bodenerosion, Schwund der Artenvielfalt sowie die stete Zunahme von CO2 in der Atmosphäre.
„Wir gehen täglich unverantwortlich mit unserem Planeten um. Kein Wunder, wenn Wetterextreme auch hier bei uns in Mitteleuropa weiter zunehmen“, warnt Bernd Lorch, der Geschäftsführer der VSZ. „Das Wetter vor unserer Haustür wird extremer, das hat uns die Flutkatastrophe vom letzten Jahr auf dramatische Weise verdeutlicht.“
Was kann der Verbraucher tun?
Zunächst wäre es interessant, seinen eigenen ökologischen Fußabdruck zu berechnen. Wer Internetverbindung hat, der wird im Netz fündig. Zum Beispiel unter folgendem Link: http://www.fussabdruck.de
Aber auch der WWF und Footprintnetwork sind interessante Portale, die Lösungsansätze liefern, um seinen ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Konkret kann aber jeder etwas dazu beitragen:
- Wie zum Beispiel das Fliegen drastisch reduzieren,
- wenn möglich nicht alleine und vor allem langsamer mit dem Auto fahren,
- weniger Fleisch essen, dafür mehr Obst und Gemüse aus regionalem und biologischem Anbau,
- die Energieeffizienz in den eigenen vier Wänden überprüfen und gegebenenfalls verbessern
- …und sein Kaufverhalten überdenken, indem ich weniger und dafür aber länger haltbare Dinge einkaufe.
Weiterführende Links: WWF & Footprintnetwork (EN)
Bildquellen:
- Over-Shoot-Day: Fotolia