Lithium ist „in“: es steckt in Smartphones genauso wie in E-Bikes oder Elektroautos. Während die Industrie, Politik und so mancher Klimaaktivist diesen Stoff feiert, leidet die Umwelt. Die Verbraucherschutzzentrale sagt Ihnen, was Lithium ist und welche Gefahren damit verbunden sind.
Lithium gehört zu den leichtesten Metallen, die es überhaupt auf der Erde gibt. Es kommt zwar häufig vor, allerdings nur in sehr geringen Konzentrationen. Deshalb zählt Lithium zu den seltenen Erden und ist ein nicht nachwachsender Rohstoff.
Lithium steckt vor allen Dingen in Lithium-Batterien. Im Vergleich zu herkömmlichen Nickelbatterien sind Lithium-Akkus langlebiger, leichter und vor allem effizienter. So befinden sich in einem Smartphone zwar nur wenige Gramm dieser Substanz, aber in einem Laptop sind es schon 200 gr und in einem Elektro-Auto stolze 22 kg.
Vor allem die Autoindustrie hat ein Auge auf diesen wichtigen Rohstoff geworfen. Dort wo derzeit noch Öl dominiert, könnte Lithium ziemlich rar werden. Denn die Autoindustrie setzt auf Elektro-Autos mit Lithium-Ionen-Akkus. Deshalb ist bei Rohstoffproduzenten auf aller Welt das Lithium-Fieber ausgebrochen.
Die größten Lithium-Vorkommen befinden sich im so genannten „Lithium-Dreieck“ zwischen Bolivien, Argentinien und Chile. Dort befinden sich 55 Prozent aller Lithium-Vorkommen auf dieser Erde.
Dramatische Umweltschäden
So werden in der Atacama-Wüste in Chile täglich 21 Millionen Liter Grundwasser aus der Erde hochgepumpt, um das lithiumhaltige Gestein an die Oberfläche zu pressen. Um das Lithium zu gewinnen, wird das stark mineralhaltige Grundwasser zum gezielten Verdunsten in riesige Becken geleitet. Übrig bleibt dann Lithium-Karbonat, das dann weiter verarbeitet wird.
Lithium findet sich also in Smartphones, Tablet, E-Bikes, E-Scootern und Elektroautos, überall dort, wo Lithium-Batterien verwendet werden.
Brennende Akkus
Vor allem E-Bikes werden immer beliebter. Herzstück ist der Lithium-Akku. Dieser Block besteht aus einer ganzen Reihe von Lithium-Zellen. Durch Überhitzung, Tiefentladung oder auch durch mechanische Verletzung des Akkus kann es zu einer unkontrollierten Freisetzung der gespeicherten Energie kommen.
Eine weitere Gefahr ist die Tiefentladung: Steht das E-Bike eine Weile ungenutzt herum, kann sich der Akku komplett entladen. Tiefe Temperaturen im Winter begünstigen diesen Effekt sogar noch. Bei den dann folgenden Ladevorgängen besteht das Risiko eines Brandes.
Tipps für Lithium-Batterien bei E-Bikes:
- Gebrauchsanleitung vom E-Bike aufmerksam lesen,
- Lithium-Akku nicht in der prallen Sonne aufladen,
- keine brennbaren Materialen beim Ladevorgang in unmittelbarer Nähe,
- die optimale Lagerungstemperatur: 10°C bis 20°C,
- trocken lagern und möglichst keine brennbaren Materialien in der Nähe.