Schon 2003 haben Dr. Alberta vom Ludwig Boltzmann Institut und der Risikoforscher Dr. Werner Müller 175 internationale Untersuchungen von Lebensmitteln ausgewertet, wonach Bio-Lebensmittel deutlich mehr Vitamine, sekundäre Inhaltsstoffe und Mineralstoffe enthalten würden und dafür weniger Pestizide, Schwermetalle und weniger Nitrat.
Zu einem überraschenden Schluss kommt die Stanford-Studie aus dem Jahre 2012: Bio-Lebensmittel seien nicht automatisch gesünder. Die Ergebnisse zeigten keine wesentlichen Vorteile für Bio-Lebensmittel: „Der Vitamingehalt war im Schnitt gleich mit den konventionellen Lebensmitteln, Fette und Proteine ebenso gleichmäßig verteilt. Nur etwas mehr Phosphor wurde nachgewiesen, der aber keinen direkten gesundheitlichen Vorteil hat“, war in der Stanford-Studie zu lesen. Allerdings fanden die Forscher in einigen Studien, dass mehr Omega-3-Fettsäuren in gewissen Bio-Lebensmitteln enthalten waren. Auch wurden deutlich weniger Keime auf Fleisch von Biohöfen gefunden, die gegen Antibiotika resistent sind. Tatsache ist jedenfalls, dass biologisch produzierte Lebensmittel deutlich weniger mit Pestiziden belastet sind. Im Schnitt rund 30 Prozent weniger als konventionelle Lebensmittel.
Laut einer neuen Studie (2014) aus dem British Journal of Nutrition enthielten Bio-Lebensmittel mehr wertvolle Antioxidantien und etwa nur halb so viel des Schwermetalls Cadmium als konventionell angebaute Lebensmittel. Darüber hinaus ergab die Metastudie, dass Pestizidrückstände in konventionellen Kulturpflanzen viermal häufiger gefunden wurden als in ökologisch erzeugten.
Warum „bio“ trotzdem sinnvoll und gut ist?
In der Regel werden Tiere artgerecht gehalten und naturnah gefüttert werden. Und bei vielen Kunden der Biokost spielt die Wertschätzung des Lebensmittels eine nicht zu unterschätzende Rolle. Das Kernziel der Bio-Lebensmittel ist eben nicht unbedingt die Gesundheit des Konsumenten, sondern die Umwelt zu erhalten. Hier geht es um Boden, Wasser, Luft und Artenvielfalt und weniger um die Anzahl Vitamine im Apfel.