Am 16. Oktober ist Welternährungstag. Noch immer landen tonnenweise Lebensmittel im Müll. Die Verbraucherschutzzentrale gibt Ihnen nützliche Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.
In der Europäischen Union werden jährlich zwischen 100 und 300 Kilogramm Lebensmittel pro Kopf weggeschmissen. Die unterschiedlichen Zahlen sind auf verschiedene Quellen zurückzuführen.
Für Belgien hingegen ist die Faktenlage sehr klar: 345 Kilogramm Lebensmittel wirft jeder Belgier im Jahr in die Tonne. Damit liegt unser Land ganz oben bei den Sündern der Lebensmittelverschwendung.
Warum werden so viele Lebensmittel weggeworfen?
Die Gründe sind vielschichtig und betreffen quasi den gesamten Lebensweg der Waren. Bei der Produktion kann schon Ware aussortiert werden. So zum Beispiel bei der Kartoffel: Da kann es passieren, dass ein Kartoffelbauer 40 % bis 50 % seiner Ernte wegwirft, weil sie nicht den Normen der Supermärkte für Kartoffeln entspricht. Entweder sind die Kartoffeln zu klein oder zu groß oder haben Risse an der Seite, obwohl sie im Grunde genommen für den Verzehr durchaus geeignet sind.
Darüber hinaus können Lebensmittel auch beim Verpacken, beim Transport oder bei der Lagerung beschädigt werden.
Im Handel werden große Mengen Lebensmittel aussortiert, weil sie optisch nicht mehr einwandfrei sind oder weil das Mindesthaltbarkeitsdatum bald erreicht ist.
Aber auch die Erwartungshaltung der Verbraucher spielt eine große Rolle. Viele Verbraucher wünschen, dass der Apfel im Supermarktregal einwandfrei ist. Gleiches gilt für alle anderen Obst-, Gemüse- oder Lebensmittelprodukte. Hinzu kommt, dass die Vielfalt im Regal ebenfalls eine Rolle spielt: Der Handel kennt beispielsweise über 100 verschiedene Sorten Joghurt.
Was sind die Folgen dieser Lebensmittelverschwendung?
Mit jedem verdorbenen Kilo Brot, Reis, Fleisch oder einfach allem, was wir wegwerfen, vergeuden wir wertvolle Ressourcen wie Wasser, Erde, Energie, Arbeit und Kapital und heizen vor allem das Klima an. Schlimmer noch, unsere Verschwendungssucht verschärft den weltweiten Hunger.
Was können wir tun?
- Mahlzeiten besser planen; darauf achten, dass mehr saisonale und regionale Produkte eingekauft werden,
- auf die Lagerung von Lebensmittel achten (im Kühlschrank und im Keller),
selber kochen, - Ideen für die Resteküche entwickeln (der Ratgeber „Kreative Resteküche“ ist in der VSZ für 9,90 € erhältlich).
Foodsharing-Projekt
In Ostbelgien gibt es seit kurzer Zeit ein Foodsharing-Projekt. Dort kann man seine übriggebliebenen Lebensmittel, die man selbst noch verzehren würde, an so genannten „Fairtailer“ abgeben. Es können auch Lebensmittel sein, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Ausnahme bildet das Verbrauchsdatum.
Fairtailer gibt es in Eupen, Büllingen, Kelmis und Lontzen. Hier ein Link zur Facebook-Seite von Foodsharing Ostbelgien, wo man auch die Fairtailer finden kann: https://www.facebook.com/groups/939655536222177/