Wasser ist gesund und in jedem Haushalt aus dem Wasserhahn frisch verfügbar. Aber dennoch trinken die Belgier jährlich knapp 1,6 Milliarden Liter Mineralwasser aus Flaschen. Ist Leitungswasser gesund und gut? Die Verbraucherschutzzentrale zeigt, dass Leitungswasser besser ist als sein Ruf und vor allem viel billiger.
Leitungswasser ist ein idealer, kalorienfreier Durstlöscher und vor allem besser als sein Ruf. Nach Angaben von Test-Achats ist das Leitungswasser in Belgien absolut trinkbar.
Trinkwasserqualität
Leitungswasser muss einer Reihe von gesundheitlichen Bestimmungen entsprechen, deren Einhaltung regelmäßig überprüft wird. Bei Zweifeln hat der Verbraucher die Möglichkeit, seinen Wasserverteiler zu bitten, das Wasser zu analysieren.
Leitungswasser muss nicht weniger als 48 Qualitätskriterien erfüllen. Sie werden von der Europäischen Union festgelegt, meist auf der Grundlage von Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Ökologischer Aspekt
Laut der “Fédération Royale de l’Industrie des Eaux et des Boissons rafraîchissantes asbl” haben die Belgier während der Corona-Pandemie ihren Wasserkonsum aus Flaschen noch einmal deutlich gesteigert. So lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei 137 Liter. Der daraus entstehende Abfall belastet natürlich vor allem die Umwelt.
Die Produktion der Plastik- oder Glasflaschen erfordert Energie: Sie müssen transportiert und recycelt, manchmal vergraben oder verbrannt werden. Wenn eine Plastikflasche in die Natur geworfen wird, dauert es 400 Jahre, bis sie zersetzt ist. Auch unter dem Plastikmüll, der im Meer landet, nehmen Flaschen den ersten Platz ein. Diese zersetzen sich in Mikroplastik, das anschließend in unserer Nahrungsmittelkette landet.
Ihr Geldbeutel wird es Ihnen danken
Aber Wasser in Flaschen ist nicht nur schlecht für die Umwelt. Das Wasser aus der Leitung ist dabei mindestens 100 Mal preiswerter als gekauftes Mineralwasser. Also konkret liegt der Wasserpreis pro Liter in der Wallonischen Region nach Angaben der Wallonischen Wasserverteilungsgesellschaft durchschnittlich bei etwa 0,0022 Euro/Liter. Eine Flasche kostet dagegen zwischen 0,25 und 2,5 Euro pro Liter, je nach Marke und je nachdem, wo das Wasser gekauft wird.
Beim Umstieg auf Leitungswasser lassen sich so schnell pro Kopf ein paar hundert Euro jährlich sparen. Ganz davon abgesehen, dass für die Entsorgung der Plastikflaschen noch einmal gezahlt wird.
Und der Geschmack?
Der Geschmack spielt natürlich eine große Rolle. Aber auch hier gibt es einfache Mittel, um den Geschmack zu verbessern, wenn einem das Wasser aus der Leitung geschmacklich nicht zusagt. Bei gechlortem Wasser reicht es aus, wenn man das Wasser eine Stunde lang in einer offenen Karaffe stehen lässt, damit das Chlor sich verflüchtigen kann. Um den Geschmack zu verbessern, genügt oft nur eine Orangen- oder Zitronenscheibe. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt: Ingwer- oder Gurkenscheiben, aber auch jedes andere Obst, ein paar Zweige Minze oder Zitronenmelisse machen das Wasser zu einem perfekten Durstlöscher.
Wasser, das in den Rohren gestanden hat, ist nicht mehr frisch. Wasser zum Trinken oder Kochen sollte man deshalb immer erst mal so lange laufen lassen, bis es kühl aus dem Hahn kommt. Der erste Wasserschwall morgens oder nach dem Urlaub kann zum Blumengießen, Spülen oder Putzen verwendet werden.
Und für unterwegs?
Eine einfache Möglichkeit ist die Trinkflasche. Eine Trinkflasche aus Edelstahl empfiehlt sich aufgrund ihrer langen Lebensdauer von über 20 Jahren und außerdem können sich keine Bakterien ansiedeln. Darüber hinaus hat Edelstahl im Gegensatz zu Plastik oder Aluminium keinen Einfluss auf den Geschmack.