Grüne Stellen an Kartoffeln kommen schon mal vor. Dabei handelt es sich um den Giftstoff Solanin. Die Stellen müssen großzügig entfernt werden, da Solanin weder durch Kochen noch im Verdauungssystem zerstört wird. Die VSZ sagt Ihnen, worauf Sie achten müssen.
Solanin ist ein natürliches Gift, das die Kartoffel vor Fressfeinden schützt. Grüne Stellen entstehen vor allem durch den Einfluss von Licht, entweder bereits auf dem Feld oder während der Lagerung. Die Keimbildung wird durch Licht und zu warme Lagertemperatur noch begünstigt.
Laut Experten treten erste Vergiftungserscheinungen bei einer Dosis von 200 mg auf. Im Klartext bedeutet das, dass eine Person knapp 3 Kilogramm Pellkartoffeln essen müsste, um diese Dosis zu erreichen, was in der Praxis recht unwahrscheinlich ist.
Sollte es dennoch zu einer Erkrankung durch Solanin kommen äußert sich das in der Regel durch Übelkeit und Erbrechen, in schlimmeren Fällen Störungen der Kreislauf- und Atemtätigkeit.
So bleibt die Solaninaufnahme gering:
- Kartoffeln dunkel, kühl (4 bis 12 °C) und trocken lagern,
- Kartoffeln nicht in der Nähe von Äpfeln und Birnen lagern, da diese den Wirkstoff Ethylen bilden und so die Keimbildung der Kartoffel beschleunigen,
- Kartoffeln in jedem Fall schälen, denn die Kartoffelschale enthält Solanin,
Grüne Stellen großzügig entfernen, - wer die Schale mitessen will, sollte grundsätzlich nur unverletzte, frische Kartoffeln nehmen,
- Kochwasser nicht mitverwenden, denn Solanin ist wasserlöslich und hitzestabil,
- insbesondere Kleinkinder sollten keine Kartoffeln mit Schale essen,
- Frittierfett regelmäßig erneuern.
Und wie steht es mit behandelten Kartoffeln?
Damit sie das ganze Jahr über angeboten werden können, dürfen die Kartoffeln nach der Ernte mit einem Keim- oder Schimmelhemmungsmittel behandelt werden. Diese Substanz verhindert, dass die Kartoffel auskeimt. In den meisten Fällen handelt es sich um den Wirkstoff Chlorpropham. Hierbei handelt es sich um ein Unkrautvernichtungsmittel, das auf jeden Fall gesundheitsschädlich ist. In der Regel baut sich dieser Stoff mit der Zeit ab. Deshalb müssen die Erzeuger einige Wochen warten, bis sie ihre Ernte in den Handel bringen.
Sind Kartoffeln behandelt worden, müssen sie auch entsprechend gekennzeichnet werden. Bei verpackten Kartoffeln steht das auf dem Etikett und bei losen Kartoffeln muss diese Information auf einem Schild sichtbar angebracht werden.
Wer unbehandelte Kartoffeln verarbeiten und verzehren will, sollte im Geschäft zu Bio-Ware aus der Region greifen. Denn chemische Keimhemmer sind im Bioanbau verboten.