Laut einer neuen Studie der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) hilft der Nutri-Score das Risiko von Krankheiten wie Krebs zu senken. Deswegen fordert die WHO von der EU, den Nutri-Score europaweit verpflichtend einzuführen. Die VSZ begrüßt diesen Vorschlag.
Der Nutri-Score ist laut der IARC eines der wichtigsten Hilfsmittel zur Vorbeugung vor ernährungsbedingten und nicht übertragbaren Erkrankungen. Durch den Verzehr von Lebensmitteln mit guten Nutri-Score-Werten verringert sich das Risiko an Krebs und weiteren chronischen Krankheiten zu erkranken.
Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse betont die IARC die großen Vorteile des Nutri-Scores gegenüber anderen Lebensmittelkennzeichnungen. Viele Studien belegen zudem, dass er für den Verbraucher die verständlichste Kennzeichnung bei Lebensmitteln ist.
Was ist der Nutri-Score?
Es handelt sich um eine Nährwertkennzeichnung auf Lebensmitteln in Form eines Ampelsystems. Die Einstufung bezieht sich bei jedem Produkt auf eine Portion von 100g/ml, was den Vergleich zu anderen Lebensmitteln erleichtert, und wird mit Buchstaben und deren entsprechenden Farbcodes dargestellt: von Dunkelgrün (A) für „gesund“ bis Rot (E) für „weniger gesund“.
Ziel des Nutri-Scores ist es den Verbraucher dazu zu bringen, gesündere Lebensmittel einzukaufen und zu konsumieren. Des Weiteren sollen Lebensmittelhersteller dazu motiviert werden, die Qualität ihrer Produkte zu verbessern.
Eine kleine Übersicht über den Nutri-Scores haben wir schon einmal in einem anderen Beitrag zusammengefasst.
Nicht überall in Europa
Ein Hauptanliegen der WHO ist es nun, dass die EU den Nutri-Score europaweit einführt.
Die belgische Regierung sowie die Regierungen unserer Nachbarländer haben sich schon freiwillig für den Nutri-Score entschieden. Zurzeit ist er jedoch für jedes Land nur optional und nicht verpflichtend.
In Europa gibt es mehrere unterschiedliche Kennzeichnungen auf Lebensmitteln. Eine Vereinheitlichung wäre ein klarer Vorteil für den Verbraucher.
Zu simpel?
Ein Manko ist, dass der Nutri-Score die Einstufung der Lebensmittel stark vereinfacht. Denn er bezieht Aromen, Geschmacksverstärker und Süßstoffe nicht mit ein. Vor allem letztere werden von Herstellern oft als Zuckerersatz eingesetzt. So kann es vorkommen, dass ein Fruchtsaft mit viel Fruchtzucker negativer eingestuft wird als ein Light-Softdrink.
Der Nutri-Score ist ein gutes Hilfsmittel, um unsere Gesundheit durch Ernährung zu verbessern. Bei komplexeren Lebensmitteln wie Süßigkeiten oder Tiefkühlgerichten ist er von größerem Nutzen als bei einfachen Produkten wie Säften oder Olivenöl, die nur aus einer Komponente bestehen. Die VSZ rät Ihnen deswegen immer beim Einkaufen auch zusätzlich noch auf die Zutatenliste zu schauen, um sich mehr Klarheit über das Produkt zu verschaffen.
Bildquellen:
- Nutriscore 2021: Adobe Stock