Die Verbraucherzeitschrift Öko-Test hat Kräutertees auf den Prüfstand gestellt und in einigen Proben Spuren von Schadstoffen gefunden. Ein No-Go, da vor allem auch Kleinkinder, Schwangere und stillende Mütter Kräutertees gerne konsumieren. Die VSZ erklärt Ihnen die wichtigsten Fakten.
Der Herbst steht vor der Tür und viele Menschen gönnen sich in der kalten Jahreszeit einen wohltuenden Tee. Die Verbraucherzeitschrift Öko-Test nahm dies zum Anlass, um 50 Kräutertees unter die Lupe zu nehmen. Vorweg, 26 haben im Test mit „sehr gut“ abgeschnitten. 11 Kräuterteemischungen sind jedoch durchgefallen, da man Rückstände von Pflanzengiften sowie das verbotene Pestizid Chlorpyrifos gefunden hat.
Chlorpyrifos ist seit April 2020 in der EU verboten
Chlorpyrifos steht im Verdacht, das Erbgut zu verändern und die neurologische Entwicklung negativ zu beeinflussen. Wie es in den Tee kommt, ist nicht ganz geklärt. Da es über Jahrzehnte eingesetzt wurde, gehen manche Experten davon aus, dass es sich in der Umwelt abgesetzt hat. Andere halten dagegen, dass sich der Wirkstoff nur kurz in der Umwelt hält. Deswegen sei anzunehmen, dass es trotz Verbots weiterhin benutzt wird. Eine andere Möglichkeit wäre aber auch, dass der getestete Tee noch aus gelagerten Rest-Rohwaren besteht, die noch vor dem EU-Verbot geerntet wurden.
Das „Woher“ und „Warum“ spielt für Öko-Test aber keine Rolle. Produkte, bei denen der Höchstgehalt des Pestizids überschritten worden ist, erhielten das Testergebnis „ungenügend“. Sie dürfen jedoch verkauft werden, da der Chlorpyrifosgehalt nur knapp über dem Höchstgehalt liegt.
Öko-Test sagt: Die Rohwaren stammen aus der ganzen Welt
Ein Drittel der Rohwaren für Kräutertees wird traditionell auf Feldern angebaut, wie beispielsweise Pfefferminze, Melisse oder Zitronengras. Andere Planzenteile, wie Lindenblüten oder Hagebutten, wiederum stammen aus Wildsammlungen.
Unser Verbrauchertipp: Kräutertees immer mit kochendem Wasser zubereiten
Da Tee ein Naturprodukt ist können sich dort in Einzelfällen unerwünschte Keime wiederfinden. Die Lösung: den Tee einfach mit kochendem Wasser aufgießen, um die Mikroorganismen wie Hefen oder Schimmelpilze sicher abzutöten. Dies ist bei Grün- und Schwarztee nicht unbedingt notwendig, da sie einige Verarbeitungsschritte schon bei 100° C durchlaufen.
Quelle: Öko-Test
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