Laut einer Studie des Belgischen Forschungs- und Kompetenzzentrums der Verbraucherorganisationen haben die Belgier im Jahr 2020 durchschnittlich 82 kg Fleisch verzehrt. Aber in den Supermarktregalen findet man immer mehr pflanzliche Alternativen. Was es damit auf sich hat und wie gesund diese Fleischersatzprodukte sind, darüber informiert die VSZ.
Pflanzliche Alternativen zu Fleisch sind im Prinzip eine einfache Idee, um den übermäßigen Fleischverzehr einzuschränken. Aber leider sind diese Produkte oft sehr stark verarbeitet und daher nicht ideal für die Gesundheit.
Problematische Zusammensetzung
Diese vegetarischen Produkte versuchen durch ihre Textur, ihr Aussehen und ihren Geschmack dem Fleisch ähnlich zu sein, aber ihre Zusammensetzung ist nicht immer ideal. Zusatzstoffe wie Emulgatoren, Farbstoffe oder andere schwer erkennbare Zutaten sind oft Teil ellenlanger Zutatenlisten.
Diese Produkte sollten daher nicht zu oft auf dem Speiseplan stehen. Darüber hinaus gibt es immer neue Studien, die den Verzehr dieser Fleischersatzprodukte mit bestimmten Krankheiten in Verbindung bringen, wie erhöhtes Krebsrisiko, Herz-Kreislauf-Probleme, Typ-2-Diabetes, Fettleibigkeit und zerebrale Gefäßerkrankungen.
Dennoch muss man diese Produkte nicht ganz vom Speiseplan verbannen. Da sie eine einfache Alternative zu Fleisch darstellen, können die Verbraucher ihren Fleischkonsum senken, womit sie nicht nur ihrer Gesundheit (als Ersatz für rotes Fleisch), sondern auch dem Planeten Gutes tun. Weniger Fleisch bedeutet weniger schädliche Emissionen und somit weniger Belastung für das Klima, die Böden und die Gewässer. Und wenn wir weniger Nutztiere halten, kann auch der Futtermittelanbau reduziert werden. Dadurch werden wiederum weniger Pestizide und weniger Kunstdünger benötigt.
Unser Rat: Wählen Sie Produkte mit einer möglichst kurzen Zutatenliste.
Selber kochen
Die pflanzlichen Alternativen sind eine einfache Idee, um ab und zu ein vegetarisches Menü zu servieren. Auch für Fleischliebhaber sind sie geeignet, um den Einstieg in einen “fleischfreien” Tag zu erleichtern. Ansonsten sollte man lieber selbst nach schmackhaften vegetarischen Rezepten suchen, um den eigenen Fleischkonsum zu reduzieren. Sehr gut geeignet, um den täglichen Proteinbedarf zu decken und auch richtig satt zu werden, sind Getreide und Pseudogetreide wie Reis, Amaranth, Dinkel, Quinoa, Hafer und Hirse. Das gilt sogar für verarbeitete Produkte wie Brot. Eine sehr gute pflanzliche Proteinquelle sind außerdem Hülsenfrüchte, also z. B. Bohnen, Linsen oder auch Erbsen.
Ersatzprodukte für tierische Milcherzeugnisse
Pflanzliche Alternativen zu Milchprodukten sind ebenfalls seit einigen Jahren auf dem Vormarsch. Sie können eine gesunde Option sein, da sie meist weniger gesättigte Fette und Cholesterin enthalten. Aber Achtung, sehr oft enthalten sie mehr Zucker. Deshalb ist es auch in diesem Fall wichtig, einen Blick auf die Zutatenliste zu werfen. Außerdem sollten sie mit wichtigen Nährstoffen wie Kalzium, Vitamin D und Vitamin B12 angereichert sein, da diese nicht in gleichem Maße in den pflanzlichen Alternativen enthalten sind.