„Gesundes Essen für alle“ lautet der Titel des Pilotprojekts von Verbraucherschutzzentrale und Patienten Rat&Treff. Ziel ist, Kunden der Lebensmittelhilfe und der sozialen Treffpunkte in Eupen und Sankt Vith zu gesünderem Essen zu motivieren und Kenntnisse über Haltbarkeitsdaten zu vermitteln.
In Belgien ist jeder siebte Belgier von Armut bedroht; auch in Ostbelgien sind die Zahlen steigend, so das Rote Kreuz. Darüber hinaus ist ungesunde Ernährung und die daraus resultierende Fettleibigkeit bei Erwachsenen und bei Kindern ein großes Gesundheitsproblem. Studien zufolge ernähren sich benachteiligte Familien oft schlechter und sind häufiger übergewichtig als Besserverdienende.
Bei einer Umfeld- und Bedarfsanalyse durch die Projektverantwortlichen wurde festgestellt, dass die Kunden der Lebensmittelhilfe einen Mangel an Informationen bzgl. gesunder Ernährung und Wertschätzung von Lebensmitteln haben. Auch werden viele erworbene Lebensmittel weggeworfen, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum als Wegwerfdatum verstanden wird.
Vor diesem Hintergrund liegt den Initiatoren die Förderung gesunder Ernährung für einkommensschwache Menschen in Ostbelgien besonders am Herzen.
Drei Kernbotschaften werden vermittelt:
- „Datum schon vorbei?“: Abgelaufene Lebensmittel müssen nicht schlecht sein.
- „Auch mit Flecken kann es schmecken!“: Wertschätzung von Gemüse und Obst.
- „Lecker, gesund und günstig!“: Gemüse, Obst und Wasser halten fit und gesund.
Diese Botschaften werden auf verschiedene Art und Weise vermittelt: in Aktionstagen der Lokalsektionen, in Event-Vorträgen bei den sozialen Treffpunkten und in Erklärvideos, die über die sozialen Netzwerke geteilt werden. Zusätzliches Obst und Gemüse sowie Rezeptflyer werden verteilt und es wird live gekocht.
Abgeschlossen wird das Pilotprojekt mit einer Nachhaltigkeitsphase, in der sich das Zielpublikum an den Ernteaktionen der Stadt Eupen oder an der Feldarbeit der Organisation „Vegder Jemös“ beteiligen kann. Darüber hinaus kann auch das Angebot von Foodsharing Ostbelgien in Anspruch genommen werden. Damit würde auch eine Brücke hin zur Integration benachteiligter Menschen geschlagen, die am Rande der Gesellschaft leben.
Das Pilotprojekt wird finanziert von der Deutschsprachigen Gemeinschaft und der König-Baudouin-Stiftung.
Hier der Link zu den entsprechenden Erklärvideos auf dem YouTube-Kanal der VSZ: https://www.youtube.com/channel/UC4W65NK01drMlqYiGtcLD1A/featured?view_as=public