Immer wieder tauchen auf dem Markt neue Trendprodukte auf. Zu den sogenannten Superfoods hat sich seit Kurzem auch die Haskap-Beere gesellt. Die Verbraucherschutzzentrale sagt Ihnen, was von den Versprechungen rund um diese Wunderbeere zu halten ist.
Die Werbung klingt vielversprechend: Die Haskap-Beere soll Zellen und Gefäße schützen, eine blutdrucksenkende und entzündungshemmende Wirkung haben und sogar vor Krebs und Herzkreislauf-Erkrankungen schützen.
Was ist eine Haskap-Beere?
Ursprünglich stammt die Haskap-Beere aus Sibirien. In europäischen Regionen wird sie in Polen und zunehmend in Österreich und der Schweiz, vereinzelt auch in Süddeutschland kommerziell angebaut. Hierzulande ist sie auch als Zierpflanze unter dem Namen „Blaue Heckenkirsche“ oder „Honigbeere“ bekannt.
Die Beeren werden im Mai geerntet. Sie sehen aus wie längliche Heidelbeeren, sind etwa 1 bis 2 Zentimeter groß, dunkelblau und schmecken wie eine Mischung aus Heidelbeere, Brombeere und Himbeere – saftig, aber süß-herb. Sie können roh und verarbeitet verzehrt werden. Sie kommen aber meist in verarbeiteter Form auf den Markt, da sie im rohen Zustand relativ empfindlich sind. Man findet sie als getrocknete Beeren, Pulver, Saft, Sirup, Fruchtaufstriche oder Liköre.
Was steckt in der Haskap-Beere?
Die Haskap-Beere soll das neue „Superfood“ sein. Ihre Farbe ist auf den hohen Gehalt an Anthocyanen, die zu den Antioxidantien gehören, zurückzuführen. Auch die enthaltenen Vitamine (C, A und E) und Mineralien (Eisen, Magnesium, Phosphor und Calcium) sollen die Zellen und Gefäße schützen. Die frischen Beeren enthalten außerdem etwa 13 Prozent Kohlenhydrate und 85 Prozent Wasser, ihr Kaloriengehalt liegt bei 33 kcal pro 100 g. Die Gehalte dieser Stoffe können je nach Anbauregion, Klima und Sorte stark schwanken.
Somit ist die Haskap-Beere ähnlich „gesund“ wie heimische Heidel-, Him- oder Brombeeren, die ebenfalls hohe Gehalte an sekundären Pflanzenstoffen wie Antioxidantien, Vitaminen und Mineralstoffen aufweisen.
Haskap-Beeren sind keine Wunderbeeren und schützen als einzelnes Lebensmittel nicht vor Erkrankungen. Bisher gibt es keinerlei Studien, die belegen, ob die Beeren überhaupt eine gesundheitsfördernde Wirkung haben.
Gibt es Alternativen zu Haskap-Beeren?
Wer regionale Lebensmittel bevorzugt, ist mit heimischen Johannisbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren oder Himbeeren sehr gut bedient. Neben viel Aroma bieten diese eine Fülle an Vitaminen wie Vitamin C und Folsäure und Mineralstoffen wie Kalium, Calcium, Magnesium. Hohe Anthocyangehalte sind ebenfalls in diesen heimischen Früchten zu finden. Außerdem stellen sie eine wesentlich günstigere Alternative dar, denn die Preise für frische Haskap-Beeren liegen zwischen 15 Euro und 30 Euro (Bio-Anbau) pro kg.
Saisonal sind die heimischen Beeren darüber hinaus meist kostengünstig zu bekommen und schmecken tun sie sowieso.
Quelle: VZ NRW
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