Oktober 25 2017

Triclosan in Kosmetikartikeln verboten

Die EU-Komission hat die Chemikalie Triclosan in Kosmetikartikeln seit Anfang August 2015 verboten. Triclosan ist aber weiterhin begrenzt in Zahnpasta, Seifen und Shampoos, in Waschmitteln und Haushaltsreinigern zu finden.

Seit Jahren schon schießen Umwelt- und Verbraucherschützer gegen Triclosan in Kosmetikprodukten. Der Konservierungsstoff wird vor allem eingesetzt, wenn eine antibakterielle und geruchshemmende Wirkung erwünscht ist – etwa in Fußpflegemitteln, Deos und Zahnpasten.

Triclosan gehört zu den chlororganischen Verbindungen, eine Stoffgruppe, die die Gesundheit gefährden und die Umwelt schädigen kann. So kann Triclosan Kontaktallergien auslösen und Antibiotika-Resistenzen fördern. In Tierversuchen konnte zudem eine hormonähnliche Wirkung des Stoffs nachgewiesen werden. Obendrein ist die Umweltbelastung nicht zu vernachlässigen. Denn Triclosan kann in Kläranlagen nicht vollständig abgebaut werden und gelangt so in die Gewässer. Dort schädigt es Fische und Algen und kann unter Lichteinstrahlung sogar in eine giftige Dioxinverbindung umgewandelt werden.

Aus all diesen Gründen hat die Europäische Union ihre Auflagen zum Einsatz des Konservierungsstoffes verschärft. In Produkten wie Fußcreme oder Körperlotionen, die auf der Haut verbleiben und die eine großflächige Anwendung erfordern, ist er schlicht verboten. Nur noch bis zum 30. Juli 2015 durften Bestände solcher Produkte verkauft werden. Über diese Frist hinaus zugelassen ist Triclosan jedoch weiterhin etwa in Zahnpasta, Mundwasser, Körperseife, Duschgel, nicht sprühbaren Deos, Gesichtspuder, Schminke sowie in Mitteln, mit denen Finger- und Fußnägel vor der Anwendung künstlicher Nagelsysteme gereinigt werden.

Wichtig zu wissen: Es gibt durchaus Alternativen. Denn viele Hersteller haben Triclosan mittlerweile aus ihren Zutatenlisten verbannt. Die Verbraucherzentrale gibt Tipps, wie Kunden den giftigen Stoff meiden können:

Aufs Kleingedruckte achten

Hersteller von Kosmetika müssen Triclosan in den Listen mit den Inhaltsstoffen unter der Überschrift „Ingredients“ aufführen. Wem das Studium des Kleingedruckten zu mühsam ist, der kann sich auf sein Smartphone die „Codecheck-App herunterladen. In der App sind die Inhaltsstoffe vieler Produkte hinterlegt und bewertet. Weitere Informationen unter http://www.codecheck.info/so-gehts/android

Antibakterielle Wirkstoffe sind in Kosmetikprodukten überflüssig

Klassische Hygiene, wie das regelmäßige Händewaschen, sind in Privathaushalten ausreichend. Wer sich antibakteriell säubert, riskiert sogar, die natürlich Mikroflora der Haut zu schädigen.

Der Preis sagt nichts aus

Am Preis lässt sich nicht erkennen, ob ein Kosmetikprodukt problematische Inhaltsstoffe enthält. So fand sich Triclosan bei einigen namhaften Designer-Deos unter den „Ingredients“.

Naturkosmetik verwenden

Triclosan meidet auf jeden Fall, wer zertifizierte Naturkosmetik verwendet. Dabei ist der Einsatz des Stoffs nämlich generell verboten.

Triclosanhaltige Produkte meiden

Wer Triclosan in einem Produkt findet, für das der Stoff nicht mehr zugelassen ist, sollte den Händler auf das neue Verbot hinweisen. Obendrein können Kunden bitten, solche Fußcreme- oder Körperlotionen-Chargen aus dem Sortiment zu nehmen.

Quelle: www.vz-nrw.de

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