Februar 23 2022
Person markiert Kleinanzeige in einer Zeitung

Vorsicht vor Betrug über Kleinanzeigen

Manche Betrügereien sterben nie aus. Dazu gehört auch der Kleinanzeigen-Betrug. Die VSZ zeigt Ihnen an einem Beispiel, wie die Masche funktioniert und wie man sich vor einem Betrug schützen kann.

Vor ein paar Wochen wendete sich ein älterer Mann an die VSZ, da er Opfer eines Betrugs geworden ist. In einer Kleinanzeige im Kurier-Journal gab eine Person ein vermeintliches Interesse an Antiquitäten an. Seriöse Kaufabwicklung und gute Preise wären garantiert.

Bei dem Treffen hatte der vermeintliche Käufer aber auch Interesse an altem Schmuck gezeigt. Diesen kaufte er dem Betroffen direkt ab. Die Antiquitäten waren ihm aber zu sperrig. Er müsst später zurückkommen und würde diese dann bezahlen, so sein Versprechen. Doch dazu kam es nie. Wie sich später herausstellt, hatte das Opfer den Schmuck unter Wert verkauft und blieb auf den Antiquitäten sitzen

 Diese Masche gibt es in allerlei Variationen, sei es nun Porzellan, Möbelstücke oder der Dauerbrenner Pelze. So traurig es auch klingen mag, viele alte Wertgegenstände sind heute nichts mehr wert. Dies wissen auch die Betrüger, denn diese Dinge dienen nur als Vorwand. Ihr Ziel sind Schmuck und Edelmetalle, die sie stark unter Wert einkaufen wollen. Das Gedankenspiel der Betrüger ist folgendes: Menschen, die sich Antiquitäten oder Pelze leisten konnten, haben auch Geld für Schmuck gehabt.

 

Haben Sie auch Schmuck?

Diese Frage ist ein direktes Indiz, dass es dem Betrüger nicht um Ihre angeblichen “Antiquitäten” geht. Nach einem kurzen Kennenlernen wird das Gespräch sehr schnell auf Schmuck umgelenkt. Wenn das Opfer dem Betrüger nun Schmuckstücke vorzeigt, werden diese nur grob und unprofessionell begutachtet. Es wird meistens nie über die Verarbeitung, die Edelsteine oder die Karatzahl gesprochen. Im Gespräch wird auch nie über den tatsächlichen Goldwert verhandelt.

Ist der Preis genannt, wird das Opfer massiv unter psychologischen Druck gesetzt und zum Verkauf gedrängt. Dies läuft meist reibungslos ab, da der Betrüger von Anfang an eine Vertrauensbasis geschaffen hat. Vertrauen wird schon dadurch gewonnen, dass die Verbrecher überhöhte Preise für die (leider wertlosen) Antiquitäten bieten. Dadurch glauben die Opfer den vermeintlichen niedrigen Preis für ihren Schmuck und geben diesen dann auch bereitwillig heraus.

Das Ende der Betrugsmasche ist meistens gleich. Die Betrüger bezahlen den Schmuck und nehmen ihn direkt mit. Die eigentlichen Verkaufsobjekte aber lassen sie da. Die Ausreden sind unterschiedlich: „Ich habe gerade nicht genug Geld dabei“ oder „morgen kommt ein Transporter vorbei und nimmt die Möbel mit.“ Doch am nächsten Tag kommt niemand. Nach dem Termin ist der Einkäufer auch nicht mehr zu erreichen und reagiert nicht mehr auf die Anrufe.

 

Was kann ich machen

 Es handelt sich hier um Abzocke und man müsste Anzeige erstatten. Doch das große Problem ist es, den Ankäufer wiederzufinden. In den Zeitungsanzeigen stehen meist nur Handynummern und Tarnnamen. Keine Geschäftsadresse und auch keine Website. Somit scheitern viele Strafverfolgungen, weil der Täter nicht mehr auffindbar ist.

Unsere Tipps

  • Wenn Sie Ihren Schmuck verkaufen wollen, dann lassen Sie ihn zuerst von einem professionellen Sachverständigen prüfen.
  • Verkaufen Sie Ihren Schmuck bei einem seriösen Händler.
  • Holen Sie mehrere Angebote ein.
  • Lassen Sie sich den Pass des Ankäufers zeigen und notieren Sie dessen Angaben.
  • Wichtig: Lassen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung. Verbrecher könnten Ihre Wohnung für einen späteren Einbruch auskundschaften.
  • Diese Masche gibt es aber auch online, aber mit demselben Ziel, z. B. bei Ebay-Kleinanzeigen.

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Bildquellen:

  • Kleinanzeigen: Adobe Stock