Mai 12 2020

Wer Köpfchen hat, trägt Helm

2016 verunglückten auf Belgiens Straßen knapp 10.000 Radfahrer. Die Hälfte trug Kopfverletzungen davon. Experten und Mediziner raten: Auch der schlechteste Helm ist besser als gar keiner.

Radeln steht hoch im Kurs und das nicht nur wegen Frühling, Klimadebatte oder Corona, sondern ganz einfach weil es gesund ist. Nach Angaben von Vias (ehemals IBSR) verunglückten in Belgien 2016 knapp 10.000 Radfahrer auf belgischen Straßen.

Aber noch immer verzichten viele Radler auf den Helm – dabei ist er die beste und billigste Lebensversicherung – für Kinder, wie für Erwachsene. Eine jüngste Studie zeigt klar, dass die Zahl der Kopfverletzungen um 70% gesenkt werden könnte, wenn die Fahrradfahrer einen Helm trügen. Bei einem Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug ist ein Helm zwar nur begrenzt nützlich, aber bei 90 % aller Fahrradunfälle ist keine andere Person beteiligt.

Aber selbst wenn ein guter Fahrradhelm schwere Kopfverletzungen verhindert, ein umfassender Lebensretter ist er dennoch nicht. Trotzdem: Wer Köpfchen hat, trägt Helm. Vor allem wir Erwachsene sollten mit gutem Beispiel vorangehen und einen Helm tragen, sobald wir mit dem Fahrrad unterwegs sind.

Immer ausprobieren

Um den richtigen Helm herauszufinden, sollte man ihn auf jeden Fall anprobieren. Nicht immer wird er 100prozentig zur Form des Kopfes passen. Dann helfen aber zusätzliche Polster, so genannte Pads. Diese sollten schon beim Kauf eingelegt und genau auf den Benutzer abgestimmt werden. Aber Achtung! Die Polster sind nur für Feinkorrekturen gedacht und keinesfalls für einen Helm zum „Reinwachsen“. Stecken nämlich zu viele Pads in einem Fahrradhelm, kann dieser im Ernstfall verrutschen.

Aber auch der Kinnriemen muss sitzen. Ein Helm, der plötzlich vors Gesicht schlägt oder bei einem unfreiwilligen Flug über die Lenkstange nach hinten rutscht, ist auf einen zu lockeren Kinnriemen zurückzuführen. Die Riemen sollen ein Dreieck um das Ohr bilden. Ist der Riemen geschlossen, sollte noch ein Finger unter das Kinn passen.

Bei Unfall neuen Helm kaufen

Und eines sollte auf jeden Fall beherzigt werden: Kam es zu einem Unfall, bei dem der Fahrradhelm beansprucht wurde, sollte man diesen der Sicherheit wegen nicht weiter tragen. Es können kleinste Risse entstanden sein, die mit dem bloßen Auge gar nicht zu sehen sind. Daher sollte man am besten einen neuen Fahrradhelm kaufen. Eines ist ganz sicher: Auch der günstigste Helm ist besser als gar keiner.

Beim Kauf eines Fahrradhelms sind ein paar einfache Grundregeln zu beachten:

  • Der Helm muss passen ohne zu drücken und zu wackeln;
  • er muss gut und leicht einzustellen sein;
  • der Helm muss die Stirn, die Schläfen und den Hinterkopf sicher abdecken können;
  • er sollte die Sicherheitsnormen erfüllen und ein anerkanntes Prüfzeichen haben, wie z.B. DIN EN 1078;
  • speziell bei Kinderhelmen sind Insektennetze in den Lüftungsschlitzen besonders wichtig. Sie verhindern, dass Eindringen von Insekten;
  • und der Helm muss natürlich gefallen. Nicht nur bei Kindern kommt es auf diesen Punkt an.

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