Pro Sekunde werden weltweit 57 Handys verkauft. Die Elektronikbranche boomt, die Wachstumszahlen sind gigantisch, vor allem bei Handys und Smartphones. Sie hat aber auch eine Kehrseite: Allein in Belgien wurden 2012 knapp 112.000 Tonnen E-Schrott eingesammelt. Das machen 10 Kilo pro Einwohner.
Laut Baseler Konvention dürfen giftige Abfälle nicht exportiert werden, dazu gehören auch Handys und Smartphones, aber auch Computer und Fernseher oder Kühlschränke.
Was aber passiert mit ausgedienten Handys?
Nach Angaben der Vereinigung Recupel, die unter anderem für die Organisation und Verarbeitung von Elektronikgeräten verantwortlich ist, werden Handys und Smartphones auf umweltfreundliche Art demontiert, entgiftet und in spezialisierten Recyclingunternehmen verarbeitet. So zum Beispiel in der Recyclinganlage von Umicore bei Antwerpen, dem Weltmarktführer beim Recyceln von Spezialwerkstoffen und Metallen.
Leider landet Elektroschrott viel zu häufig noch auf illegalen Mülldeponien in Afrika oder China. Doch viele Schrottladungen werden häufig als funktionierende Gebrauchtgeräte deklariert und somit wird das Exportverbot schlicht und weg aufgehoben. Denn der Export von Gebrauchtgeräten ist völlig legal.
Die Containerladungen werden vorzugsweise über die Häfen von Antwerpen, Rotterdam und Hamburg nach Ghana, Nigeria, Lagos oder Hongkong verschifft. Auf illegalen Mülldeponien werden die Geräte sortiert und die Metalle durch Erhitzen der Speicherchips herausgelöst, wobei giftige Gase entstehen. Die Folgen für Mensch und Umwelt sind verheerend.
Was kann der Verbraucher tun?
- Zunächst einmal das Produkt lange nutzen und nur ein neues Handy oder Smartphone kaufen, wenn es wirklich notwendig ist,
- das Handy/Smartphone weiter verkaufen oder verschenken,
- defekte Mobiltelephone sollten fachgerecht im Containerpark entsorgt oder beim Händler abgegeben werden.